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Wirtschaft Lollapalooza, Wacken und Co.

Rock, Indie, Techno? Das ist die beliebteste Musik bei Festivals

Redakteur Wirtschaft & Innovation
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Quelle: Getty Images/Jena Ardell
Nach schwierigen Jahren hoffen die Veranstalter von Events wie Rock am Ring, Wacken oder Lollapalooza wieder auf wachsende Umsätze und Besucherzahlen. Doch es gibt einige Probleme für die Branche. Die Zahlen zeigen ein paar klare Trends auf – auch beim Musikgeschmack.

Mit dem Mai beginnt in Deutschland die Saison für Musikfestivals. Ob Techno, Rock, Hip-Hop oder Heavy Metal – für so gut wie jede Stilrichtung gibt es mittlerweile ein eigenes Festival. Grund zum Feiern hatte die Branche in den vergangenen Jahren allerdings eher weniger, denn sie steckt in einem Umbruch. Lange Zeit ging es hierzulande aufwärts für die Großveranstaltungen, die oft unter freiem Himmel stattfinden. Zuletzt aber häuften sich die Probleme.

So musste 2016 der Veranstalter FKP Scorpio die 65.000 Besucher seines Southside Festivals im baden-württembergischen Neuhausen ob Eck wegen eines Unwetters nach Hause schicken. Im darauffolgenden Jahr waren gleich mehrere Veranstaltungen von Wetterereignissen betroffen, der Klassiker Rock am Ring wurde wegen eines Terror-Fehlalarms unterbrochen. In der Folge stiegen die Kosten, denn Versicherer stuften Festivals nach den vielen Absagen als risikoreicher ein.

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Zugleich begannen Veranstalter damit, sich beim Buhlen um die zugkräftigsten Künstler zunehmend gegenseitig zu überbieten. Dies lag auch daran, dass im Laufe des vergangenen Jahrzehnts finanzkräftige Akteure anfingen, hierzulande mitzumischen.

Der US-Konzern Live Nation beispielsweise brachte sein populäres Format Lollapalooza nach Berlin. Beim Metal-Festival Wacken stieg indirekt ein Finanzinvestor ein, der sich bei Veranstaltungen wie dem ungarischen Mega-Event Sziget und dem niederländischen Rave Thunderdome eingekauft hatte.

Quelle: Infografik WELT

Den tiefsten Einschnitt aber brachte die Pandemie ab 2020. Veranstalter mussten deutlich länger pausieren als anfangs angenommen. Und selbst im vergangenen Jahr blieben zahlreiche ältere Festivalgänger noch vorsichtig – das ganz junge Publikum hatte den Einstieg zugleich verpasst. Mit einem Neustart tut sich die Branche jedoch schwer.

„Viele Mitarbeiter vor, auf und hinter der Bühne hatten aufgrund der Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie neue Jobs aufnehmen müssen und kehrten nicht zurück“, schreiben die Experten der Beratungsgesellschaft PwC in einer Studie zur Unterhaltungsbranche in Deutschland.

Dazu komme ein Überangebot an Konzerten. Die Folge seien Absagen von Festivals und nur halb ausverkaufte Veranstaltungen. Die Analysten erwarten daher lediglich ein geringes Wachstum des deutschen Markts für Live-Musik und dessen Sponsoren.

Quelle: Infografik WELT

Das trifft besonders die kleineren Festivals. Alternative Veranstaltungen wie das Haldern Pop am Niederrhein oder das OBS des Musiklabels Glitterhouse im Weserbergland sind – anders als vor der Pandemie – nicht mehr bereits Monate im Voraus ausverkauft.

Dies hat einerseits mit den steigenden Kosten und damit höheren Preisen zu tun. Besucher müssen immerhin bis zu ein Drittel mehr einkalkulieren. Andererseits ändert sich auch der Geschmack des Publikums: Elektro-Festivals sind inzwischen deutlich beliebter als die mit Rock- oder Indie-Musikern.

Quelle: Infografik WELT
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Außerdem haben Streaming-Dienste wie Spotify prägenden Einfluss: Viele Musikliebhaber hören nur noch Playlists, die Loyalität zu einzelnen Künstlern nimmt ab. Das erschwert die Planbarkeit für die Veranstalter.

Bei einer Erhebung der Marketingagentur Festivalfire, was die Besucher an den Musikveranstaltungen am meisten nerve, nannten die Befragten übrigens nicht die Preise. Fast zwei Drittel störten sich an den Dixie-Klos, 56 Prozent am Wetter und fast die Hälfte an pöbelnden Besuchern. Letzteres liegt vielleicht auch daran, dass für 83 Prozent der Festivalgäste Alkohol dazugehört.

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